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Geschichte

Geschichte: Bild

1652

Gründung Schiesswesen im "Hitzkirchertal". Offizielles Referenzdatum des Schützenvereins.

1900

Fahnenweihe Wehrverein Hitzkirchertal (Fahne kürzlich gefunden bei alt Regierungsrat Kurt Meyer)

1936

Am Tag des hl. Schützenpatrons "St. Sebastian" (20.01.1936) wurde der Schiessverein Hitzkirch aus der Fusion des Wehrvereins und der Feldschützen gegründet. Es entstand die erste Schiessvereinsfahne (Fusionsfahne)

1952

300 Jahr Jubiläumsschiessen in Erinnerung an 1652

1959

Fahnenweihe der neuen Schiessvereinsfahne. Patenpaar: Agnes Biotti-Barmettler (Baugeschäft Biotti) und Josef Müller (Kaminfegermeister)

1986

50 Jahre Jubiläumsschiessen in Erinnerung an die Fusion und Gründung von 1936. Mit ca. 1500 Schützinnen und Schützen. Ok-Präsident: Othmar Tobler

1989 - 1991

Um- und Neubau Schützenhaus mit Ausbauten, Installation der Polytronicanlage; Anbau Büro und WC`s.

1991

22. Luzerner Kantonalschützenfest Der SV Hitzkirch organisiert mit Nachbarsvereinen und Kantonalvorstand das Kantonalschützenfest und stellt als sogenannte Feuertaufe das neu umgebaute Schützenhaus mit seiner neuen Polytronicanlage zur Verfügung.

1992

Standerneuerungsschiessen SV Hitzkirch; OK-Präsident: Roland Muff. 1623 Schützinnen und Schützen.

2006

Generalversammlungsentscheid, dass nach 49 Jahren (auf 2008) eine neue Vereinsfahne angeschafft wird.

2007

Der aktuelle Vorstand: Anton Müller, Vereinspräsident; Roland Muff, Vizepräsident; Patrik Steinger, Aktuar; Stefan Seiler, Kassier; Thomas Meierhans, Schützenmeister; Stefan Bütler und Steve Rogger, beide Jungschützenleiter

2008

Fahnenweihschiessen Schiessverein Hitzkirch mit der Fahnenweihe am 8. Juni 2008 und dem Fahnenpatenpaar Marianne Bitzi-Küng (Bitzi Metzg) und Herbert Spörri; OK-Präsident: Roland Muff

2009

01.07.2009 Einbau und Inbetriebnahme von 6 Kugelfang-Systemen Leu+Helfenstein

2021

Aufgrund COVID. Erste schriftliche Generalversammlung des Vereins. Alle Geschäfte angenommen. Alle zu wählende Chargen im Vorstand und bei den Revisoren für weitere 2 Jahre wiedergewählt.

2022

85. Generalversammlung des Schiessvereins Hitzkirch erstmalig im Schützenhaus (immer noch Corona Einschränkungen zum Einladungszeitpunkt)  

Für jene, die es genau wissen möchten

Der Schiessverein Hitzkirch, dessen erstes Banner bereits 1652 geweiht wurde, ist mit seinen 433 Jahren der wohl älteste Verein von Hitzkirch, ja des Hitzkirchertales überhaupt. Seine Anfänge gehen sogar auf das Jahr 1575 zurück und ist mit Luzern (1429), Kriens, Rothenburg (1540), und Eschenbach (1546) einer der ältesten Schiessvereine des Kantons Luzern. Der Schiessverein Hitzkirch ist, dank des Gründungsbuches im Pfarrarchiv Hitzkirch, sogar in der Lage, die Gründungszeit im Jahre 1575 im Wortlaut wiederzugeben.

 

Zwar wurden die Schiessvereine in den Anfangsjahren Sebastiansbruderschaften genannt. Als mögliche Geburtsorte von St. Sebastian werden Mailand und Narbonne aufgeführt. Sebastian war Hauptmann der Prätorianer Garde am Hofe von Kaiser Diokletian. Ungeachtet sämtlicher Verbote bekannte er sich zum Christenglauben und bekehrte viele Römer zum Christentum. Als aber der römische Kaiser Diokletian Kenntnis von Sebastians Glaubenstreue erhielt, wurde er von ihm zum Tode verurteilt. Der standhafte Christ wurde an einen Baum gebunden und von Bogenschützen erschossen. Die Pfeile verletzten ihn zwar schwer, hatten aber keine tödliche Wirkung. Nachdem er sich wieder erholt hatte, trat Sebastian dem erstaunten Kaiser erneut gegenüber und hielt ihm die Sinnlosigkeit seines Tuns vor. Sebastian wurde nun im Zirkus Maximus von Rom zutode gepeitscht. Wohl wegen des Martyriums, welches Sebastian durch die Bogenschützen erlitten hatte, erwählten ihn im Laufe der Zeit auch die Schützen zu ihrem Patron. So sind viele Schützenvereine wie auch Hitzkirch, heute noch im Besitze eines Sebastiansstandbildes genannt „Schützenbaschi“, der von den Schützen alljährlich und bis in die neuere Zeit anlässlich von Schützengedächtnissen und Generalversammlungen aufgestellt wird.

Der Schützenbaschi von Hitzkirch dürfte in Form und Darstellung wohl einmalig sein. Dieses Standbild mit einer Höhe von ca. 85 cm wird dieses Jahr 433 Jahre alt sein. Der unbekannte Meister, der es ca. 1580 schuf, stellte es aus einem einzigen Stück Lindenholz her. Es zeigt den todeswunden Sebastian, zwar glorifiziert, gefesselt an einem Marterbaum. Sein ganzer Körper ist bedeckt mit vielen Marterpfeilen. Diese Pfeile bestehen aus silbernen Plaketten, die von früheren „Baschipflegern“ angebracht wurden. Wer sich als sogenannter Baschipfleger um den Baschi besonders verdient gemacht hatte, etwa durch grössere Geldspenden für karitative Zwecke, durfte am Baschi eine sog. Plakette anbringen, meist mit seinem Wappen, der Jahreszahl und seinem Namen. Auf die diesjährige Fahnenweihe wurde die aufgestellte Baschifigur eingehend restauriert, gereinigt und wieder in den einstigen Zustand versetzt. Die Plaketten wurden neu aufpoliert, sodass die Ziselierungen wieder lesbar wurden. So sind sie mit ihren Beschriftungen zu äusserst wertvollen Zeitzeugen geworden und geben uns Auskunft über damals schon vorkommende Geschlechter im Hitzkirchertal und bedeutende, verdiente Persönlichkeiten unserer Talschaft. Somit ist die Darstellung St. Sebastians zu einer speziellen Rarität geworden und nicht nur der Schiessverein Hitzkirch, sondern auch die Gemeinde Hitzkirch darf stolz sein auf dieses einmalige Kulturgut.

 

Die Sebastiansbruderschaft Hitzkirch beginnt 1575 in ihrem Gründungsbuch mit folgenden Worten: „In dem Namen der heiligen, unzertheilten Dreyfaltigkeit. Amen“

Gemäss den Regeln der Bruderschaft sollte das Fest des heiligen Märtyrers Sebastian immer am Vorabend seines Festes, nach der Vesper gehalten werden; mit einer gesungenen Vigil und am eigentlichen Festtag mit „drei gesungenen Aempteren“. Das erste sollte ein Seelenamt sein für die verstorbenen Vereinsmitglieder, das zweite ein Ampt zu Ehren unserer lieben „Frouwe“ Maria und das dritte letztlich zu Ehren des hl. Sebastian. Alsdann sollte der Pfleger (Sakristan) „zwo Kerzen am Abendt und am Morgen“ auf das Grab im Chor der Kirche aufstellen. So reiht sich Paragraph um Paragraph über die verschiedenen Tätigkeiten der Bruderschaft, die alle, wie bereits erwähnt, eine kirchliche Ausrichtung durchführten.

Die Gründungsmitglieder waren damals: 

- Hans Pfister, seiner Zeit Landvogt des „freyen“ Amptes, Hitzkirch 

- Hans Reber, Amptmann des Hauses Heydeck 

- Lorenz Bütz, Bürger von Luzern

 

Weitere, zum Teil sehr prominente Bürger, waren ebenfalls Mitglieder, wie ein

- Leonz Heinrich von Lichtenstein, Verweser des Deutschordenshauses Hitzkirch

- ferner der ehrwürdige und hochgelehrte Magistrat Mathias Marquart, „Teutsch-Ordenspriester und Leutpriester“ zu Hitzkirch

- ferner die „Zwölfer“ des ganzen Amtes

Sie allesamt „gelobten“ durch ein gutes Leben von dem „gächen“ Tod und der unerfreulichen und abscheulichen Sucht und Krankheit, der Pestilanz, sampt erblichen Krankheiten sich der allgemeinen, christlichen und katholischen Kirche gnädig und väterlich zu unterordnen, damit ihnen dadurch viel Gnad, Benediktion und Segen erwachsen mögen. Interessant ist, dass zur Sebastiansbruderschaft auch Frauen und Kinder gehören konnten. Die Frauen hatten schon damals die Aufgabe, für das Einsammeln von Ehren – und Schützengaben zu sorgen, während sie selber vom Schiessen befreit waren. Die Sebastiansbruderschaft Hitzkirch zählte im Gründungsjahr 1575 die hohe Zahl von 570 Mitgliedern.

Stand 2008

Geschichte: Über uns
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